Das Ankommen in der Ferne

Eine kleine Geschichte:

27/08/2022
Koffer gepackt; hoffentlich an alles gedacht; die erste Verabschiedung, denn für Odin (unseren Hund) wäre die Fahrt nach Frankfurt doch etwas zu weit.
28/08/2022
3/4 Stunde geschlafen, nochmal überlegt ob ich wirklich ALLES dabei habe; 1:00 Uhr ab ins Auto, 5 Stunden Fahrt stehen uns bevor. 
In Frankfurt angekommen, erstmal zurecht finden, denn wo zum Teufel muss ich meinen Koffer hier nur abgeben? Naja hat tatsächlich echt nicht lange gedauert, bis wir die Kofferabgabegefundenhatten.Daumen gedrückt, dass die Koffer nicht zu schwer sind. Glück gehabt, ca. 18 + 22 Kilo sind schon mal abgegeben! Kurz etwas gegessen, nun hieß es etwas Zeit vertreiben, denn 5 Stundenwarendochvielleicht etwas früh, aber wer weiß schon, wie die Situation am Flughafen gerade genau ist. 
Jule, Nele, Gina und Annabell habe ich auch gefunden, also ab zur Sicherheitskontrolle und die wohl unschönste Sache des Tages stand bevor: Abschied nehmen. Einmal noch alle ganz fest fürdienächsten324 Tage umarmt, wie das auch immer gehen soll!? Das kann einem wohl niemand verraten. 
Nun aber auf gehts, Bordingpass ist gescannt, ab zur Sicherheitskontrolle. Geschafft! Jetzt zur Passkontrolle. Auch das ging super schnell und ich konnte nun mein Gate suchen. Nun hatte ich nochca.11/2 Stunden und dann sollte der Flieger planmäßig starten. Also erstmal etwas beruhigen und die Sachen sortieren, die vorher nach der Sicherheitskontrolle irgendwo hingerutscht waren. 
Ca. 20 Minuten vor Abflug mussten alle einmal den Sitzbereich am Gate verlassen, um den Bordingpass erneut zu scannen. Die Aufregung stieg dann doch immer mehr, denn jeden MomentkönnteAnna-Lenakommen und der Flug stand nur noch kurz bevor. 
Alles lief (zumindest bis dahin noch planmäßig. Ich habe Anna-Lena sofort erkannt und wir sind direkt in die Schlange, die zum Bus führt, denn unser Flieger war irgendwo an einem anderen OrtdesFlughafens (am anderen Ende kann ich glaube ich nicht behaupten, auch wenn wir 10 Minuten mit dem Bus fahren mussten).
Ab ging es in den Flieger. Der A330 war startklar und unsere Plätze schnell gefunden. Es gab sogar pro Person ein Kissen und eine Decke pro Person. Da waren ich schon total begeistert. Nun aber weitere 20 Minuten warten, denn unser Flieger konnte nicht pünktlich starten, weswegen auch immer. 

Auf geht´s! Der Abflug lief reibungslos und die nächsten 8 Stunden standen uns bevor. Auf dem Bildschirm vor uns gab es ein großes Angebot an Spielen, Filmen, Musik oder Außenkameras, die dann allerdings doch nicht so besonders waren wie erhofft. Zwischendurch noch ein Mittagessen und Snack, die besser waren, als ich erwartet hätte. Ansonsten haben wir viel geschlafen und versucht die Zeit gut zu überbrücken.

Und dann schließlich, einige Stunden später die Landung. Wir sind tatsächlich in Kenia angekommen. Ich habe es überhaupt noch nicht realisiert. Es ging rein ins Gebäude und durch die Visa-Kontrolle.Die dauerte dann doch etwas länger, aber immerhin dürfen wir schonmal 3 Monate hier bleiben, wann unser folgendes Visum kommt, sehen wir dann mal. Ab gehts zu den Koffern. Anna-Lena hatte bereitseine Nachricht bekommen, dass ihre Koffer es wohl nicht in den Flieger geschafft hatten, meine waren aber glücklicherweise beide da. Also raus aus dem Gebäude und unsere Mentorin suchen, die draußenirgendwo auf uns warten sollte. Doch dafür mussten wir erst einmal den Ausgang finden. Anna-Lena hatte ihn entdeckt und draußen wurden wir direkt empfangen, aber hatten zugleich auch einige andereAngebote von Taxifahrern, die uns mitnehmen wollten. 
Auf ging’s zur ersten Unterkunft für die nächsten drei Wochen direkt in Nairobi. Etwas ungewohnt allerdings, denn es gibt Linksverkehr in Kenia, was ich so gar nicht auf dem Schirm hatte und naja,einige Straßenschilder stehen definitiv nur zur Demo da und auch ansonsten ist jeder gefühlt so gefahren, wie er/sie es für richtig hielt. 

29/08/2022

Tag eins hier in Kenia. Nachdem die ersten Eindrücke vom Flug und dem tatsächlichen Ankommen definitiv noch nicht verarbeitet waren, waren wir erstmal um 11:00 Uhr zum frühstücken verabredet. Die erste Probe, ob es vegane Dinge hier gibt. Zu unserem Glück gab es noch einen Obstsalat für Anna-Lena und für mich einen Falafel-Wrap. Den restlichen Tag gingen wir relativ entspannt an. Am Nachmittag wollten wir zu einem Wald hier fahren, jedoch kamen wir 2 Minuten nach dem letzten Einlass und so wurden wir nicht mehr hineingelassen. Naja man konnte nichts dran ändern, also ging’s zum Sarit Centre, einer von gefühlten 100 Malls hier in Nairobi. Uns fehlten schließlich noch Moskitonetze und dort gab es dann auch Abendessen. 

30/08/2022

Am 30. ging es für uns nun das erste mal nach Ongata Rongai, einem „kleineren“ Vorort von Nairobi, in welchem sich unsere Einsatzstelle, das PLCC befindet. Wir lernten dort zuerst alle vier Hausmütter, die Leiterin Mary, die Sozialarbeiterin Beryl, die Lehrer*innen, sowie die Schüler*innen kennen, die sich zu dieser Zeit in der dort angehörigen Schule befanden. Alle empfingen uns wirklich sehr herzlich. Mit Mary und Beryl klärten wir dann alles weiter über unsere Arbeit, die Wohnung Vorort und sonstige kleine Dinge. Anschließend gab es noch Mittagessen, das erste kenianische und wirklich lecker. Chapatis haben uns schon da völlig überzeugt. 
Daraufhin wurden wir auch vom Bischof willkommen geheißen und ein paar anderen Personen vorgestellt.

Auf dem Rückweg nach Nairobi gab es noch einen kleinen Zwischenstopp im holländischem Café, sowie Bäckerei BROOD. Wir entdeckten zugleich noch unser wohl neues Lieblingsgetränk. Kenyan Tea mit Mandelmilch. Wir stehen jetzt also definitiv vor der Herausforderung, kenianisches kochen zu lernen, um diese Sachen auch selber machen zu können. 

31/08/2022

- Der letzte Einführungstag -
Es ging für uns zum ersten Mal in einen Slum hier in Nairobi, denn wir besuchten Susan, die zweite Sozialarbeiterin des PLCCs, welche direkt im Slum arbeiten. Sie hat uns einiges über ihre Arbeit erzählt und darüber, wie die Mädchen aufgewachsen sind, bevor sie im PLCC aufgenommen wurden. Es waren ganz schön viele Eindrücke, die auf einen geprasselt sind und die man erstmal verarbeiten muss.

Nun fehlten nur noch einige organisatorische Dinge, wie eine kenianische SIM-Karte und die Einrichtung des Bezahlsystems MPesa, welches hier wirklich sehr weit verbreitet ist. Man kann sich Geld auf die App überweisen und fast überall damit bezahlen, indem man einfach die Nummer des Ladens etc. eingibt und die Menge. Daraufhin wird das Geld dann einfach gesendet. An sich sehr hilfreich, nur die Möglichkeiten von einem deutschen Konto zu überweisen sind relativ klein. 

Auch jetzt am dritten Tag hier in Kenia konnte ich es noch nicht realisieren, dass ich tatsächlich hier sein sollte und das nun für die nächsten 11 Monate der Ort sein würde an dem ich leben werde. Ganz genau weiß ich auch nicht, ob ich das innerhalb dieser Zeit überhaupt so richtig glauben werde.